Unter Sofortimplantat versteht man ein implantologisches Vorgehen, bei dem ein Zahn entfernt und in derselben Sitzung durch ein Implantat ersetzt wird. Eine solche Implantationstechnik bietet gegenüber der Spätimplantation wesentliche Vorteile und sollte, sofern die Voraussetzung gewährleistet sind, stets bevorzugt werden.
Bei einer Spätimplantation hingegen wird in der ersten zahnärztlichen Sitzung der betroffene Zahn entfernt und erst nach einigen Monaten das Implantat in den abgeheilten Bereich gesetzt. Folglich kommt es zu einem Erst- und einem Zweiteingriff, was auch als zweizeitiges Vorgehen bezeichnet wird.
Dr. Josephine Phillips ist sehr erfahren bei Sofortimplantationen mit Keramikimplantaten.
Selbst schwierige Fälle, mit wenig Restknochen, können in der Regel ohne Knochenaufbau gelöst werden.
Ihre Praxis für Biologische Zahnmedizin ist bei Fragen gern für Sie da.

Vorteile von Sofortimplantaten
- Es entfällt ein operativer Zweiteingriff, sodass der Patient insgesamt weniger belastet wird. Ein Sofortimplantat wird von den Patienten als wesentlich angenehmer empfunden, als eine Zahnentfernung und ein Spätimplantat nach Monaten.
- Wenn der Zahn gezogen wird, dann gehen der Kieferknochen und die Schleimhaut langsam zurück. Es kommt zu einer Resorption. Durch das Inserieren eines Implantates kann das Gewebe stabilisiert werden und es kommt nicht zu einem Knochenabbau.
- Nach der Zahnentfernung ist die Knochenwunde maximal auf Knochenheilung eingestellt. Das ist eine natürliche biologische Reaktion nach einem Zahnverlust. Durch das Setzen des Implantates in genau diesem Moment bekommt man eine ideale Knochenheilung und somit Implantateinheilung.
- Nach einem Zahnverlust müsste die Knochenheilung genau um die Grösse des verloren gegangenen Zahnes erfolgen. Der gesamte Hohlraum zwischen den Knochenwänden muss vollständig vom neuen Knochen ausgefüllt werden. Bei einer Sofortimplantation wird ein grosser Teil des Hohlraums im Knochen sofort ausgefüllt, sodass nur kleinere Spalten zwischen Knochen und Implantat übrig bleiben. Folglich benötigt der Kieferknochen wesentlich weniger Aufwand, um den Defekt vollständig in frische Knochen umzubauen.
- Der Patient muss nicht mit einer Zahnlücke oder Prothese nach Hause gehen, sondern bekommt nach der Implantation ein festsitzendes Provisorium. Dies ist besonders im sichtbaren, ästhetischen Bereich wichtig.
- Da ein Zweiteingriff nicht notwendig ist, wird die Behandlung bedeutend schneller abgeschlossen. Der Patienten bekommt ohne Umwege seinen festsitzenden Zahnersatz.
Vorsichtige und atraumatische Zahnentfernung
Unnötige Kompressionen und Quetschungen des Knochens und des Zahnfleisches sollten unterbleiben.
Dadurch kann gewährleistet werden, dass ein Implantat mit ausreichender Länge und Breite gewählt werden kann. Ausserdem vermeidet man, durch die atraumatische OP-Technik, dass es zu unangenehmen Schwellungen und Schmerzen nach der Operation kommt.
Voraussetzungen einer Sofortimplantation
- Eine Sofortimplantation erfordert eine grössere chirurgische Fähigkeit und Erfahrung.
- Vorsichtige Entfernung des Zahnes ohne unnötiges Trauma.
- Die Entzündungen und Fremdkörper unter dem Zahn müssen vollständig gereinigt und die Wunde gründlich desinfiziert werden.
- Nach der Entfernung des Zahnes muss der vorhandene Knochen ideal für die Implantation ausgenutzt werden.
- Der Restknochen sollte eine ausreichende Primärstabilität des Implantates gewährleisten. Sofern zu wenig Knochen (in Höhe und Breite) vorhanden sind, sollte ein zweizeitiges Vorgehen bevorzugt werden.
Nachteile einer Sofortimplantation
- Wenn der gezogene Zahn voluminöser ist als das gesetzte Implantat, verbleibt direkt nach der Implantation ein Abstand zwischen Schleimhaut und Implantatkörper. Dieser Abstand wird geschlossen, indem das Zahnfleisch an das Implantat wächst und sich dort anlagert. Dieser Vorgang dauert ein bis zwei Wochen. Bei einer Spätimplantation ist ein Abstand zwischen Schleimhaut und Zahn nicht vorhanden. Um diesen Nachteil auszugleichen, verwenden wir A-PRF Membranen, welche diesen Hohlraum vollständig ausfüllen und die Wundheilung verbessern.
- Generell sollten sowohl Sofort- als auch Spätimplantate in den ersten Monaten nicht belastet werden. Bei Sofortimplantaten ist dieser Punkt noch etwas entscheidender und sollte folglich von dem behandelnden Zahnarzt berücksichtigt werden.
Sofortimplantation mit Keramikimplantaten
Um den Voraussetzungen und Nachteilen einer Sofortimplantation bestmöglich gerecht zu werden, verwenden wir Keramikimplantate von verschiedenen Herstellern. So können wir für unsere Patienten das optimale Ergebnis bieten.
FAQ zum Thema: Sofortimplantate
Wann sind Sofortimplantate nicht empfehlenswert?
Sofortimplantate sollten nicht durchgeführt werden, wenn nach dem Zahnziehen zu wenig Knochen vorhanden ist um ein Keramikimplantat stabil zu fixieren. Dies ist bei ca. zwei bis drei mm vertikalem Restknochen der Fall. Besonders bei grösseren Entzündungen an der Wurzelspitze kommt es zu einer verringerten Knochenhöhe.
Auch bei allgemeinen Erkrankungen wie Osteoporose oder Tumorerkrankungen sollte eine genaue Abwägung erfolgen.
Ist die Prognose bei Sofortimplantaten geringer?
Sofern der Zahnarzt über die nötige Erfahrung verfügt und alle Punkte beachtet werden, ist die Prognose für eine Einheilung vergleichbar mit einer Spätimplantation.
Können Sofortimplantate mit Provisorien versorgt werden?
Ja, das ist besonders im Frontzahnbereich empfehlenswert. Damit die Implantate nicht übermässig belastet werden, werden die Provisorien auch mit den Nachbarzähnen verbunden. Nach ca. 3 Monaten werden die Provisorien gegen fertige Keramikkronen ausgetauscht.
Sind Sofortimplantate auch bei Parodontitis möglich?
Vor der Sofortimplantation wird die Parodontitis behandelt und die orale Bakterienflora verbessert. Somit können wir nach Ausheilung der Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) Sofortimplantate aus Keramik setzen.
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